1/17/2017

GUILTY PLEASURE: ROBERT PALMER

Die Musik dieses selbstironischen, sentimentalen und stilsicheren Mannes ist gewollt cool und gewollt soulig: Genau das macht Robert Palmers Sound zu einen Guilty Pleasure par excellence. Songs wie "I didn't mean to turn you on" oder "Some like it hot" haben einen unwiderstehlichen Drive, darüber hinaus hat er zusammen mit New-Wave-Legende Gary Numan 1980 auf dem Album "Clues" seinen ganz eigenen Synthpop entwickelt. 1985 gründete er mit zwei "Duran Duran"-Mitgliedern die Band "Power Station", auf Deutsch lustigerweise Kraftwerk und der ehemalige Grafikdesigner Palmer sollte auch später mit striktem Design auffallen: In inzwischen ikonisch gewordenen Videos wie "Addicted to love" inmitten grell geschminkter und ganz in schwarz gekleideter "Musikerinnen" macht sich Palmer wie ein aus der Zeit gefallener Gentlemen aus, Feministinnen protestierten damals gegen den Clip, in dem sie Sexismus erkennen wollten. Ein Missverständnis, denn Palmer war ein im besten Sinn altmodischer Herr des Blue-Eyed-Soul, ein "Marquis der Fassade", wie er auch genannt wurde ohne Chauvinismus, dafür aber mit ziemlich viel Charme - "Simply irresistible" eben...